Weideprojekt mit Hinterwälder Rindern
Mitten im Waldbergland der Adelegg gelegen, kämpfte das Dorf Kreuzthal-Eisenbach schon viele Jahre gegen eine radikale Aufforstung. Die Landwirtschaft hatte sich aus mangelnder Rentabilität zurückgezogen, die Bergbauern waren abgewandert. Vor diesem Szenario wurde im Jahr 2003 der Adelegg Verein gegründet. Spiritus Rector war Dr. Rudi Holzberger. Mit 20 Aktivisten zusammen sollte eine Weidegenossenschaft gebildet werden Der erste Schritt war die Anschaffung einer Herde Hinterwälder Rindern aus dem Schwarzwald, eine alte robuste Rasse, leicht und berggängig, ideal für die Steilhänge der Adelegg. Zunächst erfolgsversprechend, wuchs die Herde schnell an und beweidete rd. 70 ha Grenzertragsflächen. Die Landschaftspflege erhielt damit einen neuen, starken Impuls. Leider wurde dieses Projekt ab dem Jahr 2007 nicht weitergeführt. Dennoch war es der Auftakt für starke, andere Bestrebungen, die artenreichen Bergwiesen offen zu halten und damit den Artenreichtum zu schützen.
Glasmacherweg
Am 13. Juli 2007 wurde der Glasmacherweg eröffnet. Ein weiteres Projekt des Adelegg Vereins Initiative Kreuzthal-Eisenbach und Initiator wiederum Dr. Rudi Holzberger. Er bezeichnet den Glasmacherweg als originären Einstieg in die Landschaft und in die ausgefallene Geschichte der Adelegg, deren wichtigstes Kapitel die Glasmacherei schrieb. Die Glasmacherzeit währte von 1726 bis 1893 als die letzte Glashütte schloss. Der neue Themenweg begeisterte vor allem traditionelle Wanderer .Der Glasmacherweg macht die „zersprungene Zeit“ wieder lebendig, er führt zu verschwundenen Höfen, aber auch ins neu erblühte Glasmacherdorf Schmidsfelden – 20 km quer durch die Adelegg. Heute wird der Glasmacherweg von verschiedenen Anliegerkommunen betreut, die sich in dem Verein „Allgäuer Glasregion Adelegg“ organisiert haben.
Kreuzthaler Bürgerstiftung Kulturlandschaft Adelegg
Das Thema Landschaftspflege hatte sich mit der Auflösung der Weidegenossenschaft nochmals heftig Raum verschafft. Eine jahrhundertealte Kulturlandschaft drohte zu verschwinden und mit ihr die Lebensräume für Vögel, Blumen und Kräuter. Wie könnte es gelingen, der fortschreitenden „Schwarzwaldisierung“ Einhalt zu gebieten? Vier Jahre – in den Jahren 2007–2011 – wurden im Adelegg Verein Ideen entwickelt, wieder verworfen, diskutiert und die Stiftungsgründung vorbereitet. Im Mai 2011 ist es dann soweit – die „Kreuzthaler Bürgerstiftung KulturLandschaft Adelegg“ wird aus der Taufe gehoben. Ziel ist es, mit Hilfe von Ziegen die landschaftliche Schönheit der Adelegg zu erhalten. Die wendigen Kletterer eignen sich ideal zur Pflege der steilen Bergwiesen. Mit Einrichtung der Stiftung – hofft der Adelegg Verein – eine Institution gefunden zu haben, die über das Wirken von Einzelnen auch über die Generation der ersten Aktiven hinaus wirkt. Die Stiftung ist heute rechtlich und materiell unabhängig vom Adelegg Verein.